Erstelle dir mit meinem Leitfaden einen Jahresplan, der zu dir passt, dein inneres Chaos minimiert und so dein sensitives Nervensystem stabilisiert ohne dich einzuengen.
Warum überhaupt Jahresplanung?
Neues Jahr - neue Chancen! Wer zu den neurosensitiven Menschen gehört, der kennt das vielleicht, am Anfang des Jahres hat man so viele Ideen und Pläne für das neue Jahr und freut sich auf 365 neue, unbeschriebene Blätter. Aber dann schreitet das Jahr voran, der Alltag kommt zurück und damit der tägliche Hustle. Und irgendwie rutschen die Pläne, Ziele und Wünsche in den Hintergrund - nur um sich am Ende des Jahres frustriert zu fragen, wo schon wieder das ganze Jahr hin ist und warum man nicht mehr nach seinen eigenen Bedürfnissen gelebt hat.
Menschen mit sensitiven Nervensystem, die so sehr empfänglich sind für neue Reize und deren Geist so unglaublich schnell ist, brauchen einfach ein bisschen Stabilität im Leben, um mehr Ruhe in ihren Alltag zu bekommen.
Mit einer bewussten Jahresplanung gehen deine Ideen nicht mehr einfach verloren, deine Zeit reicht endlich leichter & du hast generell einfach nicht mehr so oft das Gefühl von Stress und Überforderung.
Es hat einfach so viele Vorteile: Denn wenn du dir bewusst Zeit nimmst für alles, was dir wichtig ist, vermeidest du den Frust, nicht selbstbestimmt über deine Zeit und Wünsche verfügen zu können, klärst dein inneres Chaos und stabilisierst dein Nervensystem.
Mein Leitfaden zu einer gesunden Jahresplanung
Ich teile hier mit dir einen einfachen Leitfaden zu einer bewussten und stressfeien Jahresplanung, der dir hilft, dein Chaos zu ordnen und dich weniger überfordert zu fühlen.
Ob du deine Planung in Papierform oder digital vornimmst, ist ganz egal. Ich bin aber ein Papierfan und liebe meinen Kalender. In unsere Geräte schauen wir doch eh schon viel zu viel oder? Und sie bieten auch immer die Gefahr der Ablenkung, so nach dem Motto „nur mal schnell nach einem Termin schauen“ und schon hängt man wieder auf Insta fest.
Step 1 – Eine Richtung vorgeben
Um einen Plan zu erstellen, musst du aber erstmal wissen, wo du hin willst. Daher solltest du dich vor deiner Jahresplanung mit deinen Zielen und Wünschen befassen.
Ich nutze dazu gerne die Zeit der Rauhnächte, die jedes Jahr vom 21.12 bis 6.1 stattfinde und, in der wir noch tieferen Zugang zu unseren Sehnsüchten finden.
Hier habe ich dir einige Fragen zusammengefasst, die dir helfen können, deine Prioritäten für dein neues Jahr klar zu kriegen:
„Was möchte ich Ende 2025 können, was ich heute noch nicht kann?“
„Was ist mir wirklich wichtig?“
„Was schenkt mir Energie?“„Wovon kann ich gar nicht genug kriegen“?
„Was kostet mich Zeit ?“
„Was nimmt mir Energie?“„Wenn alles möglich wäre, was würde ich tun?“„Als wer möchte ich gesehen werden?“„Wann geht es mir am besten?“
„ Welche Träume möchte ich mir 2025 erfüllen?“
„Was fehlt mir?“
Die Antworten darauf notierst du dir am besten schriftlich auf einem großen weißen Blatt Papier.
Step 2 - Alle Lebensbereiche integrieren
Hilfreich bei der ganzheitlichen Planung kann das sogenannte Lebensrad sein, dass die verschiedenen Kategorien des Lebens darstellt und du so einerseits checken kannst, welcher Bereich gerade richtig gut läuft und welcher nicht so und welcher Bereich dir auch besonders wichtig ist und wo du dich weiterentwickeln möchtest.
Gehe einfach alle Felder für dich durch und schaue, wo du jeweils stehst, z.B. auf einer Skala von 1-10. Dann überlegst du dir, in welchem Feld du wo hin möchtest. Die Differenz daraus ergibt dann den Handlungsbedarf, den du in deiner Planung berücksichtigst.
Step 3 Wichtige To-Dos und Daten aufschreiben
Um keine wirklich wichtigen Dinge zu vergessen, ist es essentiell, dass du deine wichtigsten Termine und Daten schon vorab erfasst und aufschreibst.
Das kann ein TÜV Termin sein, die Hochzeit der besten Freundin, Arzttermine, Kindergartenfeste, Geburtstage Steuer, schon gebuchte Urlaube, Seminare usw.
Diese trägst du dann erstmal grob in auf deiner pro-forma Jahresübersicht ein. Daraus kann man dann z.B auch schon ableiten, wann man Zeit für andere Projekte hat oder eben nicht.
Und damit kommen wir zu Schritt 4...
Step 4 – Energie Analyse machen & Planungsfehlschluss vermeiden
Es mag überraschend klingen, aber Zeit spielt tatsächlich eine untergeordnete Rolle in deiner Jahresplanung, denn du kannst immer nur so viel schaffen, wie du Energie zur Verfügung hast.
Motivation, Lebensenergie und Kraft sehen zu unterschiedlichen Zeitpunkten auch unterschiedlich aus und wenn du das vorab checkst, dann vermeidest du, während der oft stressigen Weihnachts-zeit noch irgendwelche wichtigen To-Dos erledigen zu müssen.
Die entscheidende Frage, die du dir also stellen solltest, ist also nicht: "Wie viel Zeit habe ich und was kann ich da alles unterbringen" sondern „Wie viel Energie habe ich und wie kann ich sie am besten aufwenden“
Schau dir dafür also an, wie viel Energie die einzelnen Aufgaben und Pläne dich kosten, dir aber eventuell auch zurückgeben und fühl mal rein, wie dein Energiehaushalt über das Jahr schwankt. Das kann dir schon viel Rückschluss für deine Jahresplanung liefern.
Zum Beispiel kann es sein, dass du vor dem Urlaub einfach kaum mehr Energiereserven übrig hast und dann macht es keinen Sinn, sich da noch extra Aufgaben reinzupacken, die nicht unbedingt sein müssten…
Als Planungsfehlschluss bezeichnet man wiederum die fälschliche Annahme, man hätte ganz viel Zeit (geht natürlich auch umgekehrt, aber darüber sprechen wir hier nicht 😉). Denn zu viel in zu kurzer Zeit zu wollen und sich vorzunehmen führt nur zu einem: Dauerstress und dann irgendwann auch zu Frust, weil du gar nicht alles gebacken kriegst, was du dir in den Kopf gesetzt hast.
Schau also unbedingt im zweiten Schritt auch hin, wann du z.B. schon viele Termine hast und wann mehr Puffer besteht.
Wenn du erstmal deine „Energie- und Zeitanalyse" hast, kannst du deine Pläne noch priorisieren.
Hier geht es also darum, was dir besonders wichtig ist.
Dabei schaust du dir all deine Pläne an und bewertest sie nach zwei Gesichtspunkten: "Wie wichtig das für mein Leben für mein Leben?" und "Wie viel Zeit & Energie kostet mich dieser Plan?"
Zur Einteilung der Wichtigkeit bietet sich folgende Regel an:
A: Sehr wichtig
B: Relevant aber keine hohe Priorität
C: Routineaufgaben, die keinen Fortschritt bringen aber anfallen
Schreib am besten alle Pläne und Ziele in eine jeweilige Spalte und dahinter auch die geschätzte Zeit und Energie, so siehst du, ob es sich anhand deiner Energie- und Zeitanalyse ausgeht.
Dein Jahresplan sollte am Ende die meiste Zeit in Aufgaben investieren, die unter die Gruppe A fallen (60%). Die Gruppe C sollte nicht mehr als 15% vertreten sein.
Du musst das natürlich nicht so ausführlich machen, wenn dir das zu lange dauert, aber es gibt dir einen schönen Überblick darüber, mit was du deine Zeit verbringst und verbringen willst.
Step 5- Große Projekte runterbrechen
Kleine Schritte, große Wirkung - zu große Herausforderungen können dich leicht überfordern, daher ist es besser, sie in kleine Etappenziele, die du leicht erreichen kannst, runter zu brechen.
So bleibst du motiviert und siehst schneller erste Fortschritte. Jeder kleine Erfolg bringt dich deinem großen Ziel ein Stück näher.
Du kannst dir die Zwischenziele deiner großen Projekte einfach erstmal mit auf dein großes Blatt Papier aufschreiben, um sie später einzutragen.
Step 6 die Kraft des Aufschiebens nutzen
Aufschieben genießt einen sehr schlechten Ruf, aber in ihr steckt auch eine Superpower, vor allem für so Multitasker und Tausendsassa wie uns: Sie nimmt dir den Druck, alles sofort machen zu müssen.
Ein Jahr ist verdammt lang und wenn wir uns mit unseren Ziele beschäftigen, gelangen wir schnell in den Druck, alle Ziele und Wünsche schnellstmöglich umzusetzen (oder gar nicht).
Um das zu vermeiden, lege ich dir zwei Tools an die Hand:
Die Zeitachse
Mit der Zeitachse, also einfach eine Linie unterteilt in 12 Abschnitte, für jeden Monat einen, kannst du dir grob einteilen, wann du was erreicht haben möchtest bzw. einplanen, wann was Sinn macht.
Ich liebe das sehr, weil es mir tatsächlich die Freiheit verschafft, loszulassen um mich auf das zu konzentrieren, was eben jetzt gerade ansteht.
Die Quartalsplanung
Wenn deine Ziele in der Zeitachse eingeteilt sind, kannst du sie wiederum in 4 Quartale einteilen und zum Beispiel auch jedes Quartal unter ein besonderes Motto stellen, auf das du dich jetzt schon freuen kannst.
"Kreativer Herbst" wäre ein Beispiel dafür, dass du dir im Herbst eher kreative "Drinnie" Projekte vornimmst und den Sommer ganz entspannt draußen genießen kannst.
Es macht absolut Sinn, bei der bewussten Jahresplanung auch die Jahreszeiten mit zu berücksichtigen.
Die Zeitachse und die Quartalseiten sind immer fixer Bestandteiler meines Planers und ich schaue sie mir während des Jahres immer wieder an, um zu sehen, auf was ich mich noch so schönes freuen kann, was noch ansteht und worauf ich mich vorbereiten muss - aber auch andersherum sehe ich so, was ich schon erreicht habe und das motiviert ungemein.
Jetzt wird´s konkret
Nun ist es an der Zeit: Trage dir alle deine Pläne und Ziele so, wie du sie erarbeitet hast, in deinen Kalender ein. Ich nutze diesem Moment auch immer dazu, zu visualisieren, wie toll mein neues Jahr sich anfühlen wird.
Dabei macht es auch Sinn, nochmal extra Blätter für die Monatsplanung einzuschieben. Wie man diese stressfrei hinkriegt und easy seine Ziele erreicht, erzähle ich dir ein anderes Mal :-)
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