Wenn Menschen von Naturheilkunde sprechen, wird das oft gleichgesetzt mit der Ansicht, dass Krankheiten mit natürlichen Mitteln behandelt werden, Schulmedizin abgelehnt wird und dass es für jedes Leiden ein Kraut gibt. Ja, sicher ist die Phytotherapie ein Teil der Naturheilkunde, aber es geht um weitaus mehr.
Als erstes möchte ich erwähnen, dass die Naturheilkunde nicht mit der Schulmedizin konkurriert und auch nicht deren Gegenpol darstellt. Die Ansätze, nach denen behandelt werden, sind unterschiedlich und verfolgen auch unterschiedliche Zwecke aber sie gehen nicht gegeneinander. Während es in der Schulmedizin viel um Notfallhilfe und Symptombekämpfung geht, was auch durchaus wichtig ist und Leben rettet, sucht man in der Naturheilkunde nach der Wurzel der Symptome und das nicht nur auf der körperlichen Ebenen sondern unter Einbezug von Seele und Geist, weil wir Menschen eben mehr sind, als das Material, dass wir sehen und fühlen können.
Um was geht es in der Naturheilkunde nun?
In erster Linie geht es darum, den Menschen als Teil der Natur zu sehen. Was bedeutet das konkret?
Die Natur liegt in der Natur eines jeden Menschen. Wir sind Natur. Und wir können uns nicht davon abgrenzen.
Und die Natur folgt unweigerlich bestimmten Regeln. Nach dem Tag folgt die Nacht. Nach dem Sommer folgt der Herbst. Im Winter fällt das Laub von dem Bäumen, … usw. Wir Menschen aber denken, dass wir die Natur kontrollieren können und nicht umgekehrt. Und genau da setzt die Naturheilkunde an, indem sie uns wieder zurück bringt, zu unserer eigentlichen Ausrichtung.
Es ist es Fakt, dass wir uns als Mensch in den letzten Jahrzehnten sehr stark auf der technischen und digitalen Ebene weiterentwickelt haben, leider hat uns diese Entwicklung auch immer weiter von unserer Natur entfernt. Viele Menschen ist es zum Beispiel gar nicht mehr bewusst, dass wir zyklische Wesen sind und nicht nur der Tag und Nachtrhythmus uns beeinflusst, sondern zum Beispiel auch die verschiedenen Jahreszeiten auf unser System wirken.
Vor allem unsere Balance im Bezug auf Aktivität und Erholung ist enorm aus dem Ruder gelaufen und neben den Erscheinungsbildern wie Burn-out oder Depression gehen damit auch viele andere Systemerkrankungen einher. Die Ansätze der Naturheilkund kann uns hier helfen, die Aspekte, die aus dem Gleichgewicht gekommen sind, wieder zurück in ihre Harmonie zu bringen.
Die verschiedenen, meist alten Lehren der Naturheilkunde möchten dir also helfen, wieder mehr zurück zum Mensch-sein zu kommen.
Und das muss nicht unbedingt heißen, dass wir zurück in die Steinzeit reisen müssen, keinen Strom mehr benutzen sollen oder die Wohnung nicht mehr zu heizen, weil das unnatürlich wäre. In der Naturheilkunde geht es nicht darum, alles, was der modernen Entwicklung entspringt, abzulehnen.
Wichtig ist viel mehr, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, was all diese technologischen Fortschritte mit uns machen. Und aus diesem Bewusstsein heraus wieder leichter deinen individuellen natürlichen Rhythmus in dein Leben zu bringen. Die Elemente zu erleben, die Umwelt zu spüren.
Gerade für diejenigen, die sich einfach nicht 100% wohl fühlen, nicht ganz leistungsstark, deren Lebensfreude und Vitalkräfte nicht wirklich vorhanden sind oder Menschen, die viel mit Allergien, chronischen Leiden oder Auto-immungeschehen zu tun haben, kann die Naturheilkunde ein hilfreicher Weg sein.
Über die verschiedenen Ansätze und Lehren innerhalb der Naturheilkunden erzähle ich ein anderes Mal mehr.
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