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Get ready for fall - so kann der Herbst kommen


> Im Rhythmus der Natur - mit der Traditionellen Europäischen Medizin durchs Jahr <



Magischer Herbst

Oft wünschen wir uns ja, dass der Sommer noch so ein bisschen bleibt und wenn jemand im September sagt „jetzt ist wohl Herbst“ reagieren wir fast ein wenig empört „äh ne – ist ja doch noch voll sommerlich!“ – Aber der September ist ein Monat des Wandelns und des Loslassens. Wir hängen irgendwie noch so ein bisschen in unserer Summerbubble fest, aber merken auch, dass sie nicht mehr so richtig passt. Die Tage werden wieder kürzer, am Morgen ist der Tau zu spüren und die Nächtewerden kälter. Doch wollen wir die Leichtigkeit des Sommer irgendwie noch nicht so richtig ziehen lassen… jedes Jahr wieder steht aber auf einmal, ganz überraschend, doch der Herbst vor der Tür.


Die Traditionelle Europäische Medizin, die sich an der Natur orientiert, lehrt uns, den Wandel der Jahreszeiten zu unterstützen und nicht zu unterdrücken.


Diese Übergangszeit jetzt ist also perfekt geeignet, um sich auf die „dunkle Zeit“ vorzubereiten und dir so den Übergang zu erleichtern. Körper, Geist und Seele brauchen jetzt andere Qualitäten als im Sommer, um gut vorbereitet zu sein.


Hier meine Einladung an dich: Anstatt in Erinnerungen an leichte Sommerabende zu schwelgen, oder dich mit sozialen Medien abzulenken, nutze dich Zeit für Selbstfürsorge, Kraft sammeln und Innenschau.

Zeit für Selbstfürsorge

Wann ist eigentlich Herbst?

Je nachdem, nach was man sucht: Kalendarisch beginnt der Herbst am 23. September 2022, meteorologischer Herbstanfang ist immer am 1. September.


In der Phänologie sieht es nochmal anders aus – denn hier wird nicht einfach nach einem Datum gegangen, man beobachtet die Natur und je nachdem, welche Pflanzen blühen oder Früchte tragen, kann man eine der 12 phänologischen Jahreszeiten ableiten. Der Herbst wird in Früh, Voll- und Spätherbst unterteilt.

Den phänologischen Herbstanfang erkennst du daran, dass der Holunder Früchte trägt, denn dann beginnt der Frühherbst, der "kleine" Sommerabschied. Wenn du die ersten Kastanien an den Bäumen siehst, ist der Herbst dann voll da.


Der Herbst aus der Sicht der Traditionellen Europäischen Medizin

Im Herbst zieht sich die Kraft der Pflanzen in den unterirdischen Teil zurück: Rote Beete, Kohl, Rüben und Wurzeln haben jetzt ihren großen Auftritt. Und so geht die TEM (Abkürzung vor Traditionelle Europäische Medizin) davon aus, dass auch der Mensch während dieser Zeit seine Kraft nach Innen ziehen sollte um seine Lebensenergie zu regenerieren und zu schützen. Der Herbst ist somit die Zeit des Rückzugs im Gegensatz zum Sommer, wo wir gerne alles nach Außen tragen, Freunde treffen und einfach generell mehr im Außen sind.


Da in Europa die Tage nun kürzer werden und die Nächte länger, gab auch das früher einen anderen Tagesrhythmus vor. Während man im Sommer schon gerne früh auf den Beinen ist und es Abends lange aushält, kann man beobachten, wie man jetzt gerne noch etwas länger liegen bleibt und dennoch Abends früher müde wird.

Oft glaubt man, man würde jetzt in einer Art „Herbstmüdigkeit“ stecken oder in einen Blues verfallen, aber keine Sorge – es ist ganz natürlich, dass dein Organismus in dieser Jahreszeit nach mehr Schlaf schreit. Der Herbst und generell die kalte Jahreszeit ist dazu da, Energie aufzubauen und die Kräfte, die du im aktiven Sommer verschossen hast, wieder aufzustocken.

Wie die Tiere, die in Winterruhe gehen, so möchte der auch der Mensch nun zur Ruhe kommen und seine Ressourcen schützen.


Die Kräfte und Qualitäten des Herbstes werden nach der TEM wie folgt beschrieben:

  • Der Herbst gilt als kalt aber noch trocken

  • Er steht für das Element Erde

  • Tageszeit: Abend Der Abend ist jetzt wieder dein Ruhe- und Kraftpol. Zeit für dich, Zeit um in sich zu gehen, Zeit um aufzutanken.

  • Himmelsrichtung: Westen – dort wo die Sonne untergeht. Und ja, die Sonnenuntergänge im Herbst können sowas von magisch sein!

  • Wenig Bewegbar: Der Herbst ist nicht unbedingt eine aktive Zeit – er steht für Rückzug und Innehalten aber gibt dennoch Raum für Entwicklung und neue Ausrichtungen.

  • Begrenzung: Im Herbst begrenzt sich der Radius deiner Unternehmungen, schon allein weil dir weniger Tageszeit zur Verfügung steht

  • Stimmung: Melancholie – wir verabschieden die Leichtigkeit des Sommers und wissen, das als nächstes die Dunkelheit folgt (Wärme wird zu Kälte). Sicher keine einfache Zeit aber wir können einiges dafür tun, um sie besser zu durchstehen

  • Saft: Schwarzgalle – nach der Säftelehre der TEM ist im Herbst vor allem die Schwarzgalle aktiv. Diese wird auch wiederum mit vermehrt aufkommender Melancholie in Verbindung gebracht.

  • Vorsorge: Wintervorräte werden angelegt, innerlich für die Seele, aber natürlich auch in Haus und Garten


Magische Stimmung im Herbst

Wie kann ich den Herbst gut für mich nutzen?

Ich möchte dir einige Tipps geben, wie du den Herbst nicht nur "gut überstehst" sondern auch so nutzt, wie er vorgesehen ist, nämlich um Aufzutanken und dich für die kommende, kalte Zeit vorzubereiten.


Tagesrhythmus anpassen

Da es eher dunkel wird und später hell, verlangt dein Organismus vielleicht nach mehr Schlaf. Plane dies in deinen Tagesablauf mit ein und nimm dir lieber nicht zu viele Aufgaben für den Tag vor, die dich überfordern und vielleicht davon abhalten, Schlafen zu gehen, wenn du müde bist.


Schlafhygiene

Sorge für eine gute Schlafhygiene mit wenig Störgeräuschen, einem wohl temperierten Zimmer und greife lieber zum Buch als zum Smartphone in den Abendstunden


Extratipp: Vor dem Schlafengehen Tagebuch schreiben, um die Gedanken ziehen zu lassen kann wahre Wunder bewirken.


den Organismus mit Kneipptherapie unterstützen

Sauna und Dampfbad unterstützen das Immunsystem. Trockenbürsten regt den Stoffwechsel an.


Vielleicht hast du auch einen See in der Nähe und wagst nochmal einen Sprung in das kalte Nass? „Eisbaden“ ist ein super Boost für dein Immunsystem und fühlt sich so reinigend an. Natürlich solltest du das nicht tun, wenn du eh schon kränkelst oder gesundheitliche Einschränkungen hast. Nimm dir auf jeden Fall ein heißes Getränk und kuschelige Klamotten mit, um dich danach einzumummeln. Ein schönes Ritual, um den Sommer zu verabschieden, finde ich 😊


Toll finde ich auch, sich zur Erholung auf eine Infrarot- oder Akupunkturmatte zu legen.


Aufräumen & Reinigen

Der Herbst ist die perfekte Zeit, um einen Großputz zu machen. Trenne dich von Dingen, die du eigentlich nicht nutzt und die mehr Staubfänger sind, als dich zu erfreuen. Versuche außerdem, die Räume deines Zuhauses hell, freundlich, offen und gemütlich zu gestalten.


Aber auch innerlich ist es an der Zeit, aufzuräumen. Eine wunderbare Variante ist das Fasten. Dieses räumt nicht in deinem Körper auf, sondern gibt dir auch die Möglichkeit, seelisch und geistig zu ent-rümpeln. Dabei muss es nicht gleich Heilfasten sein, auch ein moderates Säure-Basen-Fasten kann dir helfen, Energiereserven zu mobilisieren.


Vorräte anlegen

Holunderbeeren
Schwarzer Holunder

Im Herbst ist es an der Zeit, die Früchte des Sommers zu verarbeiten und haltbar zu machen, so dass man auch im Winter noch etwas davon hat.

Jetzt sieht man ja überall die Hagebutten oder Holunderbeeren an den Sträuchern hängen. Davon lässt sich wunderbar Mus, Saft oder Gelee zubereiten. So kannst du dich auch im Winter prima mit Vitamin C versorgen.


Auch macht es Sinn, jetzt einen Holzvorrat anzulegen. Egal ob Kamin, Schwedenofen oder ab und zu einfach nur ein Lagerfeuer - nichts geht über die gemütliche Wärme eines Feuers, das kann auf uns wie ein kleiner Sonnenersatz wirken ;-)


Im Herbst wachsen zudem auch einige Kräuter, die du dir für den Winter bevorraten kannst, bevor sich die Heilpflanzen ganz verabschieden. Lege doch noch einen Vorrat an Spitzwegerichsirup oder Kapuzinerkresse Tinktur an, um für die erste Erkältung gewappnet zu sein. Johanniskraut ist zum Beispiel ein super Kraut für depressive Stimmungen und äußerlich zur Gelenkpflege bei rheumatischen Beschwerden, die bei kühlen, regnerischen Tagen ja vermehrt aufkommen können.


Wärme und Feuchte fördern

Weil uns diese Qualitäten im Herbst fehlen, macht es Sinn, sie vermehrt zu fördern. Neben Bio- oder Dampfsauna kann auch ein schönes Fußbad anregend wirken.


Auch das Trinken sollte nicht zu kurz kommen. Wärmende Kräutertees sind jetzt besonders gut.


Übrigens ist es jetzt doppelt wichtig, dich vorm dem Sport gut aufzuwärmen. Im Herbst kann es sein, dass den Gelenken Feuchtigkeit fehlt. Diese wird durch ein ordentliches Warm-up gefördert.


Die Freude einladen

Damit dir die Decke nicht auf den Kopf fällt: Gute Hobbies, Zeit für Kreativität, Freuden, Lebensfreude fördern , Tanzen, Lachen, Genuss sollte auch im Herbst nicht zu kurz kommen und dich von zu viel Grübelei ablenke.

Zitronen sorgen für gute Stimmung

Wenn die Melancholie bei mir zu erdrückend wird, greife ich auch gern zu ätherischen Zitrusöl. Ein Tropfen in der Handfläche verreiben und tief einatmen und du fühlst dich gleich besser.




Viel draußen sein

Versuche jeden Tag ein paar Stunden Tageslicht zu bekommen. Das hilft, um den Körper an die neue Jahreszeit anzupassen. Gerade bei einem Bürojob ist das nicht so easy, aber vielleicht kannst du ja zumindest deine Mittagspause draußen bei einem Spaziergang verbringen. Die frische Luft tut zusätzlich gut und fördert das Wohlbefinden.


Nährende Lebensmittel bevorzugen

Unser System braucht jetzt eine Kost, die befeuchtet, wärmt und mineralisch ist. Versuche am besten, viel frisch zu kochen. Das ist nicht zur gesünder sondern auch eine fast meditative Beschäftigung, die einen wunderbar zur Ruhe bringen kann.


Lebensmittel, die nach der TEM im Herbst bevorzugt werden sollten:

  • Honig: öffnet um Feuchtigkeit einzulassen

  • Gute Fettquellen, allerdings weder zu viel tierische als auch zu viel Omega 6 Fettsäuren, die Entzündungen fördern können. Olivenöl ist z.B eine super Wahl.

  • Jedes Getreide darf jetzt verzehrt werden, Mais und Gerste solltest du aber besser meiden, weil sie eher die Trockenheit fördern

  • Bitteres Gemüse wie Radicchio aber auch Fenchel

  • Kartoffeln und Wurzelgemüse

  • Süßes Obst wie Datteln, Feigen oder Bananen

  • Milchprodukte (besser nicht homogenisiert, dies verändert die Struktur)

  • Huhn und Kalbfleisch sind jetzt perfekt (alles was zart ist)

  • Gewürze wie Fenchelsamen, Gewürznelken, Kardamom und Salbei

  • Achte auf sanfte Zubereitung: Garen, dünsten, dämpfen, schmoren oder pochieren

  • Vor allem zum Frühstück können jetzt wärmende Speisen wie Grieß- oder Haferbrei mit etwas Obst und Gewürzen wohltuend wirken


Folgendes besser meiden:

  • Schwer verdauliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte im Übermaß - am besten mit verdauungsfördernden Gewürzen wie Kümmel unterstützen

  • Geräucherte Speisen wirken austrocknend

  • Rohkost wirkt zu sehr kühlend

  • Schwere und fette Mehlspeisen wie Blätterteigplunder sind nicht gut für die Verdauung und wirken kühlend

  • Getrocknete Lebensmittel (auch getrocknete Hülsenfrüchte) besser meiden

  • Zu viel Salz (auch eingesalzenes) wirkt austrocknend

Wärmendes Frühstück


Mir ist klar, dass nicht jeder die Muse oder Zeit hat, sich all diese Tipps zu Herzen zu nehmen - aber manchmal reicht es ja schon, wenn man ein paar Impulse setzt und z.B. sein Frühstücksbrot durch einen warmen Brei ersetzt oder Abends öfter mal ein Fußbad genießt als den Fernseher laufen zu lassen.


Ich hoffe du wirst einen wunderbaren Herbst haben - mit vielen tollen Naturerlebnissen, genug Zeit für dich und um Ruhe und Erholung zu finden.




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