Warum du mehr Yin Yoga üben solltest

Wirkweise & Vorteile durch die Yin Yoga Praxis

Bei Yin Yoga handelt es sich um eine ganz ruhige und sanfte Ausübung von Asanas, also Körperhaltungen.

Denn Yin steht für das weibliche Prinzip in der fernöstlichen Philosophie, für Sanftheit, Ruhe und Passivität und genau darum geht es auch beim Yin Yoga.

Dabei werden die Positionen zwischen 3 bis 7 Minuten gehalten und dabei die Muskulatur so gut es geht entspannt und losgelassen. Es handelt sich also um passive Dehnhaltungen mit konstanter Belastung.

Muskelkräftigung findet in dieser Yogapraxis kaum statt und ist auch nicht gewünscht.

Beim Yin Yoga geht auch nicht so sehr darum, Haltungen „richtig“ einzunehmen. Es geht um dich, was sich für dich richtig anfühlt und das kann von Praxis zu Praxis sehr unterschiedlich sein.

Oft werden dabei Kissen, Polster und Yogaklötze als Unterstützung der Dehnhaltung eingesetzt. Denn es geht auf keinen Fall darum, so tief in die Dehnungen zu gehen, dass man Schmerzen empfindet. Auf einer „Schmerzskala“ von 1-10 sollte die 7 nicht überschritten werden. E

Übrigens gibt es noch eine weitere Unterart des Yin Yogas, die sogar NOCH sanfter ist: Restorative Yoga. Dabei geht es darum, den Körper in eine absolut unterstützende und beruhigende Haltung zu bringen, damit dein System regenerieren und heilen kann, während der Körper im klassischen Yin Yoga durchaus arbeitet, wenn auch auf sanfte und unaufgeregte Art und Weise.

Yin Yoga Stile haben aber eines gemeinsam: Sie sprechen den parasympathischen Teil des Nervensystems an und helfen somit den Geist zu beruhigen, geben dir Raum, den Geist nach Innen zu richten und fördern Entspannung.

Die Wirkung von Yin Yoga

Die langen, passiven Dehnungen, die man im Yin Yoga ausübt zielen auf die tiefen Schichten deines Körpers ab. Manche Lehrer bezeichnen diese Gewebe auch als „Yin Gewebe“: das myofasziale Gewebe. Dazu gehören neben Faszien und Muskeln auch Sehnen, Bändern und Kapseln.

Außerdem bilden das fasziale Gewebe eine Schnittstelle zwischen unserem Körper und unserem Nervensystem und das ist, was das Yin Yoga mitunter so heilsam für uns macht.

Yin Yoga ist also nicht nur gut für unseren Körper sondern auch ein Wundermittel für unsere Psyche. Du profitierst hier auf so vielen Ebenen.

Körperliche Wirkung

Durch unseren Alltag, besonders durch Stress (man hat herausgefunden, dass Faszien unter Stress kontrahieren), schlechte Ernährung und unzureichende Bewegung leidet unser fasziales Gewebe, es wird steif und trocken und schafft uns so oft große Probleme.

Dank Yin Yoga erfährt das Gewebe durch die Kompressionen eine Art auswringen, du kannst dir das wie einen Schwamm vorstellen. Denn die Faszien enthalten Zellwasser. Durch das nachfolgende Entspannen kann das Gewebe neue, nährreiche Flüssigkeit aufnehmen.

Es geschieht also eine Art Entgiftung des Gewebes und Neu- Befeuchtung, und dadurch wird es geschmeidiger, Stoffe werden ab- und antransportiert, Zellen regeneriert & die Hyaluronsäurezellenbildung angeregt.

Man munkelt sogar, dass dadurch freie Radikale, die in deinem Zellwasser liegen, ausgespült und abtransportiert werden können.

Außerdem deuten Wissenschaftliche Studien auch darauf hin, dass sich Faszien unter länger anhaltender Spannung viskoelastisch verhalten und sich somit anpassen können. Die Fasern, die vorher wie ein verfilztes Wollknäul vorlagen kriechen durch den langen Zug wieder in ihre richtige Ausrichtung, was die Beschaffenheit des Gewebes verbessert.

Der sanfte Zug wirkt außerdem über die Faszien, die ja in Sehnen übergehen und diese sind wiederum dicht am Knochen, auf die Knochenzellen, stimuliert die Durchblutung und fördert die Mineralisierung, was sich positiv auf die Knochendichte auswirkt.

Wobei das alles hilft...

• Verbessert deine Regeneration

• Kann Schmerzen lindern und sogar helfen, Verletzungen schneller zu heilen (z.B. können Entzündungsmarker abtransportiert werden)

• Durch die Viskosität und Versorgung mit Gelenksflüssigkeit kann es Arthrose entgegenwirken und die Gelenkschmierung verbessern

• Das Immunsystem wird gestärkt

• Verspannte Muskeln können sich lösen und dein Gewebe wird generell elastischer, auch durch die Neuausrichtung der oft verknäulten Fasern in den Faszien

• Der körpereigenen Energiefluss wird angekurbelt

• Reduziert Verletzungsgefahr: der langsame, aber kontrollierte Zug hilft auch dabei, Sehnen und Bändern in ihrer Flexibilität wachsen ohne überlastet zu werden, das ist eine super Ergänzung zu Krafttraining

Und zusätzlich stimulieren die langanhaltenden Dehnungen die Meridiane, also die Energiebahnen deines Körpers, die fast parallel zu deinen Faszien und Nervenbahnen laufen. Je nachdem, wo die Dehnung stattfindet, können so verschiedene Organe und auch damit verbundene Emotionen angesprochen werden.

Hier sieht man mal wieder, wie in unserem Körper einfach alles verbunden ist und man nie „einfach nur die Muskeln“ entspannt sondern immer auch eine ganzheitliche Wirkung erzielt.

Yin Yoga ist wie ein Refresh für deinen Körper – du bist danach fast wie neugeboren 😊

Mentale Wirkung

Neben der wirkliche fantastischen Form darf man aber auch die Wirkung von dem sanften Yin Yoga auf dein Nervensystem nicht unterschätzen.

Yin Yoga ist wie eine Form der Meditation, um deinen Geist zu reinigen und Fokus halten zu lernen. In Zeiten von Digitalisierung, Burn-out und KI Gold wert!

Gerade in der heutigen Zeit, die unheimlich schnell, hektisch und fordernd ist, können wir durch sanftes Yoga eine wohltuende Auszeit erfahren. Es fördert innere Stille und Entspannung.

Denn das lange Halten der Positionen spricht den parasympathischen Teil unseres Nervensystems an, den wir in unserem Alltag so oft vernachlässigen

Hey Parasympathikus!

Sicher hast du schon mal vom Parasympathikus gehört, aber ich fasse dir hier einfach nochmal zusammen, welche Rolle der Parasympathikus für dich spielt:

• Steht für Sicherheit, Raum für Erholung und Regeneration

• Seine Aktivität ist die Grundlage um deine Selbstheilungskräfte zu stimulieren

• Er verhilft dir zu guten Schlaf, einer starken Immunantwort und weniger Entzündungen in deinem Körper

• Wenn er aktiv ist, reduzieren sich Stresshormone, Angstzustände können sich auflösen

• Nur im parasympathischen Modus ist eine optimale Verdauung möglich

Außerdem wird durch die Achtsamkeit, mit der wir Yin Yoga üben, dein Körperbewusstsein gefördert und du bekommst einen besseren Zugang zu dir selbst.

Das solltest du beim Üben beachten...

Jeder kann, nein sollte, Yin Yoga üben, egal wie alt, ob Anfänger oder Fortgeschritten, ob Sportler oder Couchpotato. Jeder profitiert und jeder kann es auf sein "Niveau" anpassen.

Folgende Tipps zum Üben möchte ich dir für deine Yin Yoga Praxis mitgeben:

• Besser nur alle 3 Tage üben, damit dein Gewebe ausreichend Zeit hat, sich anzupassen

• Deinen Gewebetyp berücksichtigen: bist du z.B. eher hypermobil, solltest du Yin Yoga besser auch mit Hilfsmitteln üben, um nicht in die Überdehnung zu kommen

• Generell sage ich: Keine Angst vor Hilfsmitteln!

• Beachte deine individuelle und tagesformabhängige Schmerzgrenze

• Lass dich ein, auch wenn es am Anfang super ungewohnt ist, auf diese langsame und stille Art Yoga zu üben

Wenn du ein bisschen Übungsinspiration brauchst, schau gerne in meinem digitalen Blissstudio vorbei oder kontaktiere mich, wenn du individuell mit mir üben möchtest (on- und offline möglich).

Less stress - more Bliss

Deine Lis